Fremdwährungssicherung – Der Abschluss von Sicherungsgeschäften

Zur Minimierung oder Ausschaltung von Fremdwährungsrisiken besteht die Herausforderung zum einen darin, eine wirtschaftlich sinnvolle Sicherungsstrategie zu entwickeln und diese zum anderen auch entsprechend im Jahresabschluss abzubilden.
 
Im Zuge der Globalisierung hat der Außenhandel insbesondere für deutsche Unternehmen eine sehr große Bedeutung erlangt. Diese internationale Verflechtung bietet einerseits sehr viele Chancen, andererseits sind damit jedoch auch erhebliche Risiken verbunden. In diesem Zusammenhang spielen insbesondere Währungsrisiken eine wichtige Rolle.
 

Entwicklung einer Sicherungsstrategie

Wie für alle Risiken müssen die betroffenen Unternehmen eine sinnvolle und umsetzbare Sicherungsstrategie individuell entwickeln. Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken bieten sich i.d.R. Derivate an. Das entsprechende Angebot ist groß. Dieses beschränkt sich nicht nur auf Standardprodukte, wie Termingeschäfte oder Optionen, sondern umfasst auch komplexe Derivate. Das Unternehmen muss daher das für den jeweiligen Einzelfall passende Sicherungsgeschäft auswählen. 
 
Hierfür ist ein detailliertes Verständnis der Wirkungsweise des Derivats unabdingbare Grundvoraussetzung. In der Praxis zeigt sich immer wieder, dass diese Anforderung nicht immer erfüllt wird und durch den Abschluss von komplexen Derivaten über den eigentlichen Sicherungszweck hinausgehende Chancen und Risiken entstehen.
 

Bilanzielle Abbildung

Spätestens mit Beginn einer Sicherungsbeziehung stellt sich die Frage nach deren bilanzieller Abbildung. Wichtig ist, dass sowohl das Handelsrecht als auch die „International Financial Reporting Standards” (IFRS) besondere Anforderungen an die Bildung einer Bewertungseinheit bzw. die Anwendung der Regelungen des Hedge Accountings stellen.
 
Beide verlangen ein Mindestmaß an umzusetzenden Vorschriften. So müssen in jedem Fall das Grund- und das Sicherungsgeschäft über vergleichbare Risiken verfügen. Für den Fall der Fremdwährungsrisiken kann dies bspw. bedeuten, dass entweder jegliches Währungsänderungsrisiko oder nur Kursverluste abgesichert werden. 
 
Insbesondere in Zusammenhang mit Währungssicherungsgeschäften ergibt sich in der Praxis immer wieder das Problem, dass für Sicherungsgeschäfte keine Standardderivate, sondern komplexe Derivate verwendet werden. Im Einzelfall ist immer genau zu prüfen, ob diese ein geeignetes Sicherungsgeschäft darstellen. Zusätzlich muss die Effektivität der Sicherungsbeziehung überprüft werden.
 
Meist muss eine mathematische Berechnung durchgeführt werden, die eine Modellierung und Bewertung von Derivaten verlangt. Notwendiges finanzmathematisches Wissen und der Zugriff auf Zins- und Währungskursdaten stellen für die Unternehmen Hürden bei der Umsetzung der Bilanzierung dar, die frühzeitig aus dem Weg geräumt werden müssen.
 

Fazit

Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken sind wirtschaftlich sinnvolle Sicherungsgeschäfte auszuwählen. Zusätzlich sind für die Bilanzierung weitere Anforderungen zu erfüllen, die zeitnah erörtert werden müssen.

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Karsten Luce

Wirtschaftsprüfer, Steuerberater

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